ღ Papierspuren ღ

Inhalt

Was würdest du tun, wenn dir plötzlich die privaten Briefe eines bekannten Schauspielers in die Hände fallen?
Es begann damit, dass Grace McLeaf vergaß, die gelbe Box aus ihrem Kofferraum zu nehmen. Sie hatte nicht vorgehabt sie zu stehlen, schließlich gehörte sie ihren Freunden, aber als die Box so allein und geheimnisvoll in ihrem Kofferraum stand, fragte sich Grace, was wohl darin versteckt sei. Die Box war nicht groß, fast wie ein Schuhkarton, aber mit einem kleinen Verschluss an der Vorderseite, an dem ein goldenes Schloss mit Verzierung befestigt war. Grace war klar, dass sie alle Regeln der Freundschaft in dem Moment brechen würde, in dem sie das Schloss knackte…
Danke an Reni für das Buch! Ich habe mich sehr gefreut.

Cover

https://www.amazon.de/Papierspuren-Reni-Kieffer-ebook/dp/B07V6DSB51

Das Cover finde ich echt super hübsch. Mir gefallen die Farben sehr, weil es kein typisches Blau ist, wie man es auf vielen anderen Covern sieht. Es passt vor allem super gut zum Inhalt. Die Buchstaben, die im Vintage-Style aufgedruckt sind, passen auch so gut und sehen einfach mega aus! Das ganze Cover hat einen Vintage-Style, was ja gut zu den alten Briefen passt. Auch, dass die Luftpost-Briefe abgebildet sind, passt super gut. Oben sieht man noch die Skyline von London, was auch sehr passend ist, da einer der Protagonisten Schauspieler am Richmond Theater in London ist. Mir gefällt der gesamte Look einfach super gut, da die Silhouetten wirklich einiges her machen und sehr schick aussehen. Und natürlich ist es ein großer Pluspunkt, dass es keine Gesichter auf dem Cover gibt, sondern die Figur nur eine Silhouette darstellt. Denn so kann man sich sein eigenes Bild der Figuren machen, was mir sehr gefällt. Insgesamt ist das Cover also einfach wunderschön!

Meine Meinung

Die Idee dieses Buchs ist super gut! Die Machart mit den Briefen ist richtig toll. Man ist als Leser immer abwechselnd in der Geschichte von Grace und den anderen Figuren der ‚Gegenwart‘ und der Geschichte von Orlando Chase und seiner Brieffreundschaft drin. Das heißt man liest mal „normal“ und mal in Briefform. Mir hat dabei sehr gut gefallen, dass die Briefe alle unterschiedlich lang waren und dass es zwischendurch englische Zitate gab. Die Figuren von Orlando und Marie haben mir sehr gefallen. Ihre Unterhaltung in den Briefen war so locker und unbefangen und beide waren ein Stück weit frech, was echt Spaß gemacht hat.

Anfangs fand ich allerdings, dass etwas wenig passiert ist, da es relativ langweilig ist, nur vom Kennenlernen zweier Figuren zu lesen, das bereits stattgefunden hat. Ich war da relativ gespannt, wie es weiter gehen würde. Ob man durch die Briefe überhaupt richtig in der Story drin sein kann oder ob es doch zu distanziert sein wird, um große Emotionen zu spüren. Denn in den Briefen kann man ja nicht die Live-Interaktion der beiden Figuren spüren…

Ich würde sagen, dass man schon gut in die Story rein kam. Jedoch war es leider so, wie ich es vermutet hatte, dass einem doch die Interaktion gefehlt hat. Ich hätte schon gern gewusst, wie die beiden außerhalb von Briefen reden und wie sie aufeinander reagieren. Ich hätte gern die kleinen Gesten mehr mitbekommen. Man hat zwar ein paar Dinge ein wenig mitbekommen, aber das waren immer nur kleine Fetzen, wo mir die Einzelheiten fehlten. Aber klar, das ist nicht möglich, da die Briefe ja aus der Vergangenheit waren und man das daher nicht umsetzen kann, da etwas außerhalb der Briefe zu erzählen.

Mir fehlte anfangs ein wenig der Zusammenhang zwischen den Briefen und den Figuren der „Gegenwart“. Man liest, dass die Briefe gefunden und weiter gegeben werden, aber gar nicht davon, dass sie überhaupt jemand liest. Da wäre es cool gewesen, wenn vorher irgendwo stehen würde, dass sie jemand liest, dann die Briefe folgen und zwischendurch dann direkte Reaktionen auf die Briefe, von denen, die sie nun lesen. Weil so wusste man jetzt gar nicht, ob die Figuren die Briefe überhaupt gelesen haben oder nicht. Ich spiele mit meinen Gedanken ein wenig auf die Machart von „Kein Ort ohne dich“ von Nicholas Sparks an. Dort gab es auch eine Vergangenheitsgeschichte und eine in der Gegenwart und in der Gegenwart wurden die Briefe der Vergangenheit gelesen. Ist total schwierig zu erklären, aber was ich damit sagen will: Als Konzept hat mir das besser gefallen. Es ist natürlich total einzigartig, ein Buch quasi nur aus Briefen bestehend zu schreiben. Aber für den Lesefluss des Lesers ist es schöner, auch die Gedanken der Figuren zu erfahren, die man vielleicht nicht direkt in einen Brief schreiben würde. Denn ich denke da ist uns schon einiges an Gefühlen entgangen. Natürlich ist das jetzt ein ziemlich hoher Maßstab, das mit Nicholas Sparks zu vergleichen, aber ich wollte euch diesen Vergleich dennoch nicht vorenthalten, da es nun mal beweist, dass es so auf jeden Fall auch gut funktioniert, wie man ja am Kinoerfolg der Verfilmung sieht.

Richtig toll fand ich den Brief, den Reni noch zum Buch dazu gelegt hat und der genauso aussieht, wie man sich die Briefe aus dem Buch vorgestellt hat. Es ist der erste Brief, den man auch im Buch lesen kann, der dort handschriftlich in einem blauen Luftpostumschlag mit dem typischen rot-blauen Rand eingepackt ist. Diese Mühe finde ich super schön und der Brief ist echt was besonderes. Danke dafür!

Abgesehen von der Gestaltung und der Struktur des Buchs, möchte ich jetzt mein Augenmerk auch nochmal auf die Handlung an sich lenken. Ich fand es super süß, wie sich die Brieffreundschaft zwischen Orlando und Marie entwickelt hat. Es war total spannend zu lesen, dass es Orlando so schwer hatte, wo man ja als Leser schon die Info hatte, dass er sehr berühmt werden wird. Ich fand es echt cool von dem einen Händler, dass er die Kiste vor der Öffentlichkeit bewahrt hat, um Orlando seine Privatsphäre zu lassen. Außerdem war es sehr spannend, dass zwischendurch ein kleiner Streit zwischen Orlando und Marie herrschte und man nicht genau wusste, was eigentlich los war. Man hat am Ende mitbekommen, dass es an einem Satz lag und dieser wird auch genannt. Ich hatte gehofft, von dem Abend noch ein bisschen mehr zu erfahren, aber das war leider nicht der Fall. Die trotzigen Briefe zwischen den beiden waren aber auch ein bisschen lustig, weil man irgendwie schon geahnt hat, dass sie es nicht so meinen und ich fand es total witzig, dass Marie immer versucht hat, Orlando zu veräppeln.

Insgesamt kann man also sagen, dass das Buch echt eine tolle Idee ist. Die Briefe sind liebevoll geschrieben und durch den frechen Schreibstil schaffen sie eine lockere Atmosphäre und lassen sich schnell lesen. Leider hat mir etwas der Zusammenhang zwischen den Briefen und den Figuren, die sie gefunden haben, gefehlt. Mir hätte es vermutlich besser gefallen, wenn man die Geschichte „normal“ abwechselnd in Vergangenheit und Gegenwart erzählt hätte und die Briefe dann ab und zu als „Besonderheit“ eingebaut hätte. Natürlich hat das Buch, wie es jetzt ist, so ein Alleinstellungsmerkmal durch den Stil mit den Briefen, aber ich glaube für das Lesevergnügen wäre es besser, etwas weniger in Briefform zu schreiben, um die heimlichen Gedanken, Mimik und Gestik auch mitzubekommen und dadurch mehr mitfiebern zu können. Dennoch fand ich die Idee und die Handlung an sich super süß und mochte den Schreibstil super gern.
Daher von mir ★★★★☆

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