ღ Unzerbrechlich – Mit jedem letzten Atemzug ღ

Inhalt

Stell dir vor, es ist der 13. November 2015 und du befindest dich mittendrin, in den Terroranschlägen von Paris. Stell dir vor, du stehst ahnungslos im Konzertsaal des Bataclan, als aus dem Nichts heraus Gewehrsalven auf dich niederregnen, umstehende Menschen von den Füßen reißen und Leid und Angst mit sich tragen.
Alles, was dich jetzt noch retten kann, ist dich tot zu stellen. Und dann ist da plötzlich dieser Fremde am Boden neben dir, der dir nur mit einem Händedruck, mit Blicken und geflüsterten Worten zu verstehen gibt, dass dies nicht das Ende ist! Dass ihr hier rauskommt, aus diesem Armageddon! Gemeinsam …

Vielen Dank an die Autorin Silvia Maria De Jong für das Rezensionsexemplar! Das beeinflusst meine Meinung natürlich nicht.

Cover

Das Cover finde ich hammer. Die lückenhafte Schrift zeigt, dass die Buchstaben eben zerbrechlich sind, aber dennoch im Ganzen immer noch dieses Wort bilden können. Die Pastelltöne und die Farbgebung finde ich mega. Es verspricht einen richtig tollen Liebesroman. Die sanften Farben bei den beiden Figuren sehen mega toll aus und auch die Sonne, die sich da durchbricht, ist mega schön. Und unten ist natürlich der Eiffelturm, da Paris ja der Schauort der Geschichte bzw. die Ursache des Ganzen ist. Insgesamt finde ich es sehr gelungen – und das obwohl ich gar keine Gesichter auf Covern mag eigentlich.

Meine Meinung

Das Buch hat mir insgesamt nicht so gut gefallen wie erhofft. Es gab aber auch einige gute Szenen. Der Einstieg war sehr heftig, aber spannend. Das hat mir super gut gefallen! Es geht um die Anschläge in Paris im November 2015. Man ist als Leser hautnah dabei und das geht einem auch wirklich nahe! Ich war wirklich schockiert und musste mehrmals echt schlucken. Ich musste das Buch danach auch erstmal weglegen, obwohl ich ja quasi fast wusste, was mich erwartet. Es ist einfach so realistisch geschrieben. Ich hätte mir gewünscht, dass dieser Part einen größeren Anteil des Buchs ausmacht. Denn ich hatte erwartet, dass der Abend an sich deutlich länger beschrieben wird und viel mehr Details kommen werden.

Die Details kamen dann nachher. Denn das Buch hat sich dann eher damit beschäftigt, wie der Abend aufgearbeitet wird. Das war zwar auch interessant, aber nicht ganz das, was ich erwartet habe. Leider kam ich ab dem Zeitpunkt auch nicht so recht weiter und es konnte mich nicht mehr catchen. Ich finde es schwierig, dass die Figuren so lange an den Erinnerungen hängen. Natürlich ist das absolut verständlich, aber als Leser sehr anstrengend. Und es kam mir alles etwas zu überzogen vor. Für die Betroffenen ist es vermutlich wirklich dramatisch, aber als Leser kommt es einem einfach nur überspitzt vor.

Auf jeden Fall ist es authentisch, dass die Figuren unter dem Erlebten leiden. Es ist absolut verständlich und alles andere wäre auch merkwürdig gewesen. Aber für mich lag der Fokus des Romans nicht so toll. Ich hatte gehofft, dass wir die Anschläge noch intensiver erleben, die Aufarbeitung dann verhältnismäßig kürzer ist und dann fließend in die Liebesgeschichte übergeht. So war das Ganze ziemlich vorbelastet und manchmal etwas schwierig zu folgen. Die Gedanken von Ava haben mich manchmal etwas verwirrt, weil das Eine gefühlt nicht zum Anderen passte. Das liegt vermutlich an ihrer Krankheit und da kann man ihr keinen Vorwurf machen.

Ich fand es schwierig, da ca. zwischen Seite 50 und 400 auch nicht besonders viel passiert ist, aber die einzelnen Seiten mit so vielen Details ausgeschmückt wurden, die nicht nötig gewesen wären. Beim Anschlag war das toll, da es wirklich auch ein spannendes Thema war, aber danach war es für mich nicht mehr passend. Das hat das Ganze echt langwierig gemacht. Meines Erachtens nach hätte das Buch gut und gerne an einigen Stellen gekürzt werden können.

Die Figuren waren leider auch gar nicht meins. Sie waren total launisch und es gab ständig ein Hin und Her. Die ständigen Konfrontationen und schnellen Versöhnungen fand ich merkwürdig, wenn nicht sogar lästig. Ich hatte es auch gar nicht erwartet, dass man in diesem Buch derart viele intime Szenen lesen wird. Dieses Hin und Her hat mich an manchen Stellen wirklich stark verwirrt. Christoph als Figur hat mich richtig angeekelt und ich fand ihn einen riesengroßen Störfaktor in der Geschichte. 

Am Ende hat sich das Buch nochmal in etwas ganz Anderes gewandelt. Die letzten 150-200 Seiten waren nochmal ganz anders und ich hatte fast das Gefühl, dass es ein historischer Roman wurde. Der Schreibstil hatte diese Art, die man auch in dem Genre viel findet. Das fand ich irgendwie auch schwierig, weil die Geschichte vom Ende so nichts mehr mit dem Beginn zu tun hatte… Dieses Fesseln fand ich ganz merkwürdig und war mir eindeutig too much! Mir fehlte insgesamt auch einfach der rote Faden. Es kam viel zu viel Thematik am Ende. Da kam so viel was über Paris hinausgeht, was für mich so keinen Sinn ergeben hat. Ich konnte mich auf die einzelnen Aspekte gar nicht mehr einlassen, weil dann irgendwie Schlag auf Schlag immer was Neues kam. Das war mir entschieden zu viel. Letztendlich konnte ich gar nicht mehr erkennen, was nun die Intuition des Buchs war.

Für mich hat das Konstrukt als Buch leider einfach nicht funktioniert. Die Geschichte ist zwar realistisch, für einen Roman aber zu langatmig. Für mich war es eher eine detaillierte Erzählung als ein Roman. Es dreht sich oft im Kreis und das ist einfach nicht meins. Sicher wird es Menschen geben, denen sowas super gefällt, weil es eben so realistisch ist und zeigt, dass das Leben nicht immer perfekt ist. Denn gleichzeitig gibt es ja auch viel Hoffnung.
Außerdem fand ich die Zitate zum Beginn jedes Kapitels super schön und toll gewählt!
Für meinen persönlichen Geschmack war das Buch aber leider einfach nichts.

Daher von mir 2 Sterne

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