ღ Auf sieben Beinen ღ

Inhalt

Franzis Angst vor Hunden ist riesengroß, hat sie doch vor über zehn Jahren durch einen Hundebiss ihren Unterschenkel verloren. Seither quält sie ihre Unsicherheit und sie hat sich der Liebe verschlossen. Zu groß ist die Angst vor einer Zurückweisung. Als dann derlebensfrohe Jan in ihr Leben platzt, spürt sie, wie sehr sie sich bereits in ihr Schneckenhaus zurückgezogen hat. Dabei ist er genau das, wonach sich Franzi schon so lange sehnt Es gibt nur zwei Probleme, die zwischen ihr und ihrem Liebesglück stehen: Er darf auf keinen Fall von ihrer Behinderung erfahren! Und Jans bester Freund hat nicht nur seidenweiches Fell, sondern hat auch ganz schön scharfe Zähne Auf sieben Beinen istein romantischer Wohlfühlroman mit vielen Emotionen. Ein Buch nicht nur für Hundefreunde, sondern für alle Menschen, die aus Angst nicht ein Leben voller Liebe leben. Denn dort, wo Liebe ist, hat Angst keinen Platz.

Autorin: Fine Sturm

392 Seiten

Vielen Dank an das Team von Mainwunder und die Autorin Fine Sturm für das Rezensionsexemplar! Ich habe mich sehr gefreut! Das beeinflusst meine Meinung jedoch nicht!

Cover

Das Cover ist wirklich hübsch. Die Farben sind zwar kitschig, aber irgendwie auch passend. Ich mag, dass das Cover matt ist, während sich die Schrift durch Glanz abhebt. Auch die Silhouette ist wunderschön und es ist toll, dass auch der Hund Hansi zu sehen ist. Genauso hat man ihn sich auch vorgestellt. Einziger Kritikpunkt wäre eventuell die unterschiedliche Schreibweise des Titels auf dem Cover und dem Buchrücken. Einmal ist die 7 eine Ziffer und einmal ausgeschrieben. Im Gesamtbild ist das Buch aber definitiv ein Hingucker!

Meine Meinung

Der Einstieg gefiel mir sehr. Ich habe so mitgefühlt mit der Protagonistin Franzi und sie tat mir echt leid. Ihre Gefühle kamen gut rüber und es ging einem echt nahe. Es war unglaublich, zu sehen, welche Auswirkungen ein Hundebiss haben kann. Das Erlebnis war richtig dramatisch beschrieben, aber es erklärte das tief sitzende Trauma von Franzi sehr gut.

Das Vorstellungsgespräch war irgendwie witzig. Ihre Angst vor Hunden ist absolut begründet und realistisch. Und doch musste ich ein wenig darüber lachen, da man eben auch die andere Seite gesehen hat. Denn in Wirklichkeit hat der Hansi ja echt nichts getan und war absolut nicht angsteinflößend.

Das Thema Architekur spielte auch später noch eine Rolle, jedoch ganz anders, als ich zu Beginn erwartet hatte. Doch da möchte ich nicht spoilern. Aber es war wunderbar integriert und hat dem Buch noch mehr Aussagekraft und Diversität gegeben.

Danach war es für mich zunächst etwas zäh mit dem Weiterlesen. Insgesamt war das Buch sehr lebendig geschrieben und Franzi, sehr temperamentvoll und auch stur. Dadurch hat das Buch irgendwie etwas Ironisches bekommen und ich konnte ihre Angst nicht zu 100% ernst nehmen. Ihre Empörung gegenüber des Chefs kam mir etwas zu künstlich vor. Das waren Szenen, die bei mir nicht so authentisch ankamen, aber das mag Geschmackssache sein.

Ich habe vollstes Verständnis, da ich selbst vor fremden Hunden Angst habe, aber das war mir too much und zu sehr Comedy. Ich vermute, dass es an Jan lag, der mit seinen doofen Sprüchen einfach zu viel Witz reingebracht hat, sodass die Gefühle von Franzi irgendwie „plattgemacht“ wurden. Das war etwas schade.

Irgendwie war Franzi etwas anstrengend, weil sie einfach nur ihren Willen durchsetzen wollte und die Tipps aller anderen schlecht geredet hat, obwohl es keiner böse meinte. Natürlich ist es auch verständlich, dass es absolut schwierig ist, mit so einem Verlust umzugehen! ich hatte einerseits den Eindruck, dass sie sich in ihrem Selbstmitleid suhlt und andererseits, dass sie total tough war und kein Mitleid wollte. Das waren zwei Persönlichkeiten, die in ihr steckten und da kam man erst sehr spät dahinter, warum das so ist. Es war total toll, dass die Fassade erst so spät bröckelte und man nach und nach mehr Einblicke in ihre Gefühle bekam.

Und andererseits hat dieser Witz im Schreibstil die Geschichte auch aufgelockert und lebendig gemacht. Außerdem war es schön, dass man sich nicht nur auf die negative Seite konzentriert hat. Dennoch hat man auch einiges von Franzi und ihren Problemen mitbekommen und sie tat mir wirklich so leid. Der Eisladen war eine coole Idee und sie hat für die Arbeit dort meinen größten Respekt.

Ich finde es total toll, dass sich Franzi ihrer Angst stellt. Das ist so schwierig und sie meistert es großartig. Das ging mir fast zu schnell. Für so ein Trauma hat sie die Angst echt schnell abgelegt. Aber es ist einfach toll, weil das Buch damit Perspektiven aufzeigt und Mut macht. Jeder kann sich seiner Angst stellen und sie besiegen.

Hansi ist sowieso der allersüßeste Hund, den man sich vorstellen kann. Er kriegt im Buch eine richtige Persönlichkeit und ich konnte ihn mir so gut vorstellen. Es war so süß, dass er ständig geschlafen hat und Franzi so geliebt hat! Ich hätte ihn am liebsten aus dem Buch geklaut und selbst mit nach Hause genommen.

Die Liebesgeschichte hat sich rasch entwickelt und während ich die Gefühle zu Beginn nicht so gespürt habe, kamen die Emotionen dann nach und nach immer stärker hervor. Besonders ab der Mitte hat mich das Buch dann doch nochmal richtig gepackt. Franzi hat große Schritte vorwärts gemacht, was großartig zu beobachten war. Ab hier war es so viel angenehmer zu lesen, da sich nicht mehr alles im Kreis drehte.

Mit dem, was dann alles noch kam, habe ich nicht gerechnet. Ich war so überrascht! Es war unglaublich spannend und man konnte das Buch auf den letzten Seiten echt nicht mehr weglegen! Vor allem Jan hat für eine krasse Überraschung gesorgt… Mir hat es dann richtig Spaß gemacht zu lesen! Welche Rolle Jan, seine Familie und Franzis Familie noch spielen würden, hätte ich so niemals erwartet! Es hat mich regelrecht aus den Socken gehauen, wie sich am Ende alles zu einem Geflecht verbunden und einfach Sinn ergeben hat. Alles seltsame Verhalten wurde erklärt.

Ich mochte in dieser Geschichte nicht nur Jan super gern, der einfach so liebevoll und verständnisvoll ist. Auch Marie und Kicki waren tolle Nebenfiguren, die mir sehr ans Herz gewachsen sind und die die Geschichte sehr bereichert haben.

Fine Sturm hat mit diesem Buch nicht nur die negativen Seiten einer Behinderung rausgestellt, sondern sich auf das Positive konzentriert. Sie gibt Menschen mit dieser Geschichte Mut und Optimismus und appelliert auch ein Stück weit an die Toleranz eines jeden Menschen. Denn auch behinderte Menschen sind vollwertige Mitglieder der Gesellschaft und verdienen Respekt! Das Buch hilft, sich einmal in so einen Menschen hineinzuversetzen und trägt so auch zu einem immer besseren Verständnis bei. Damit leistet die Autorin mit diesem Werk einen wichtigen Meilenstein in der Buchbranche.

Daher von mir 4 Sterne

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