ღ Rosa – Ein Sommer in Cornwall ღ

Inhalt

»Keine Zeit für Vorwürfe. Lieber durchatmen und von den Gedanken ablenken, die ungefragt auf sie einstürmen. Weitermachen, bevor sie sich selbst in Frage stellen kann.«  Obwohl Leona sich geschworen hatte, nie wieder einen Fuß nach Cornwall zu setzen, lässt ihr Job ihr keine andere Wahl: Sie soll Rosa Chiprel interviewen, eine 90 Jahre alte Bestsellerautorin, die mit ihren Werken Millionen von Lesern erreicht hat. In der idyllischen Umgebung taucht Leona immer tiefer in die Geschichte der alten Dame ein. Doch dabei wird sie auch mit ihrer eigenen schmerzhaften Vergangenheit konfrontiert und trifft ihre große Liebe Fil wieder. Eine folgenschwere Entscheidung steht ihr bevor.

Vielen Dank an den Piperverlag Digital für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Das beeinflusst meine Meinung natürlich nicht!
Auf Instagram gibt es demnächst auch ein Gewinnspiel, bei dem drei Gewinner/innen je ein eBook zu „Rosa – Ein Sommer in Cornwall“ gewinnen können. Augen aufhalten lohnt sich!

Cover

Mit Klick auf das Bild kommt ihr direkt in den Piper Digital Shop.

Ich finde das Cover ein wenig zu altbacken. Allerdings passt es dadurch auch zu der Machart des Buches, denn es handelt sich ein Stück weit um einen historischen Roman. Die Farben gefallen mir aber und deswegen spricht es mich auch trotzdem an. Ich mag irgendwie den Schriftzug zu „Rosa“ nicht so gern, aber liebe, dass man dort Cornwall wiederfindet. Der Strand und die Blumen strahlen so eine Harmonie aus und laden zum Lesen geradezu ein!

Meine Meinung

Als Piper Digital mir dieses Buch vorschlug dachte ich zunächst „Puh, das ist ja so gar nicht meins.“ Und dann habe ich es gelesen und wurde wirklich positiv überrascht. In dem eBook habe ich meist abends im Bett gelesen, weil es einfacher ist als ein Print. Deswegen habe ich aber oft nur kleine Stellen am Stück gelesen, weil man irgendwann ja immer müde wird. Bei vielen anderen Büchern ist es dann schwierig, in die Geschichte hineinzukommen. Hier war das aber kein Problem, da die Geschichte ohnehin ein wenig geclustert ist. Es gibt nämlich immer wieder Vergangenheitsszenen über die ältere Dame Rosa, die ihre Kindheit ein wenig besser beschreiben.

Die Geschichte gefiel mir insgesamt gut. Ich fand den Anfang ziemlich schwierig, weil mir die Protagonistin Leona sehr unsympathisch war. Sie hat das Lesegefühl echt etwas kaputt gemacht mit ihrer forschen und dreisten Art. Ich habe es ihr richtig gewünscht, dass sie damit mal auf die Nase fällt. Ich weiß, dass das bewusst so gemacht wurde, um die Entwicklung besser darzustellen und das hat auch geklappt. Deswegen habe ich aber leider zu Beginn manchmal nicht so gern in dem Buch gelesen, weil die Protagonistin einfach unausstehlich war. Mit der Zeit besserte sich das zum Glück und ich hatte auch immer mehr Spaß am Lesen. Diese Verwandlung war wirklich richtig klasse und hat mir total gefallen. Der Moment, wo sie endlich mal das gemacht hat, was ihr Bauch ihr gesagt hat, war wirklich eine Befreiung auch für den Leser!

Ich mochte außerdem die alte Dame Rosa sehr gern. Sie hat so eine ruhige und abgeklärte Art, scheint aber zugleich so viel über das Leben und die Liebe zu wissen. Sie hat so viele versteckte Weisheiten an Leona übermittelt und damit maßgeblich zu deren Veränderung beigetragen. Auch die Sprünge in Rosas Kindheit fand ich total interessant. Es wurden einige historische Ereignisse, wie der Krieg thematisiert, was dem Buch mehr Tiefe verliehen hat und es auch eher zu einem historischen Roman gemacht, die ich ja normalerweise gar nicht gern lese. Doch hier hat mir gerade dieses Wechselspiel zwischen Vergangenheit und Moderne total gefallen. Der Kontrast zwischen Leona und der alten Dame hätte größer kaum sein können! Die Szenen aus Rosas Vergangenheit waren wirklich bewegend. Ich habe mich oft gefragt, wieso das Leben manchmal so hart ist und deswegen passt die Einordnung in das Label „Piper Schicksalsvoll“ auch total und das Buch wird dem absolut gerecht!

Der Vater von Leona hat mich irgendwie gestört. Er war total unfair zu seiner Tochter und man hatte immer im Hinterkopf, dass sie ja total unter Druck steht. Ohne ihn wäre die Geschichte um das Interview sicherlich noch schöner gewesen, denn so hatte man selbst als Leser ein wenig Zeitdruck, weil man ständig erinnert wurde, dass Leona nun abliefern muss. Auch die Geschichte mit Alice kam mir etwas zu inszeniert vor… Als sie vor Ort auftauchte, machte das irgendwie die ganze Harmonie kaputt und irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass die Privatsphäre der alten Dame einfach auf’s Übelste verletzt wurde. Und auch wenn der Artikel so nie erschienen ist, hätte ich mir da eine Aussprache – mindestens zwischen Leona und Rosa gewünscht. Denn es war ja schon so, dass Alice stark eingegriffen hat und die Rosa ausgenutzt hat – damit war leider auch Leona involviert. Es gab stattdessen einen relativ harten Cut und einen Sprung nach vorne. Der Ausgang war dennoch schön, aber ich wurde das Gefühl nicht los, die „Schuld“ der Autorin gegenüber nicht beglichen zu haben, da irgendwie eine Entschuldigung fehlte.

Was ich nicht ganz verstanden habe, war der Artikel selbst. Denn es hieß, dass Alice diesen verändert habe, aber man erfuhr nie, was der eigentliche Plan von Leona war. Ich habe mich gefragt, ob sie selbst auch schon so harte Worte gewählt hat. Das hat sie irgendwie einige Sympathiepunkte gekostet, da sie gerade auf so einem guten Weg war. Aber irgendwie zeigte das, dass sie doch nicht ganz aus sich rauskam und hat genervt. Ich denke, dass Alice etwas übertrieben hat, aber die Grundzüge müssen ja von Leona gewesen sein… Es war einfach schwer, sie einzuschätzen und man befürchtete immer einen Rückfall. Das hat mich gestört.

Primär ging es ja um das Interview mit Rosa und auch den Ort Cornwall. Anfangs hat man nicht so viel von dem Ort mitbekommen, aber irgendwann gab es dann auch ein wenig Strandfeeling. Das fand ich super. Auch Rosas Garten konnte ich mir immer total gut vorstellen. Ich hatte immer ein total schönes Bild davon vor Augen. Und auch die Rundreise und die Szenen am Friedhof waren total interessant und auch ergreifend. Das hat dem Roman eine angenehme Stimmung verliehen.

Insgesamt ist dies eine schöne Geschichte für zwischendurch, bei der mich ein paar Figuren etwas genervt haben und dadurch das Leseerlebnis etwas trübten. Ich konnte Leona einfach nie so richtig positiv sehen – erst ganz am Ende. Aber wenn man das betrachtet, ist die Entwicklung der Protagonistin großartig! Außerdem ist die zweite Protagonistin Rosa so klasse, dass man sie wirklich nur lieben kann! Dieser Roman ist wirklich stimmungsvoll und die Geschichte hat wirklich Potential. Hätte sich Leona schon etwas früher geändert und hätte sich ihre „Sensationsgier“ nicht bis zum Ende irgendwie doch immer etwas durchgezogen, hätte mir das Buch noch viel besser gefallen!

Daher von mir 3,5 Sterne

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