ღ ZuckerSchockVerliebt: Ein Quaktier kommt selten allein ღ

Inhalt

Maribelle ist verzweifelt: Nach viereinhalb Jahren Beziehung verlässt Sebastian sie Hals über Kopf per Brief. Getrieben durch ihren Liebeskummer, erstellt sie sich einen Fake-Account bei Instagram und nimmt das neue Leben ihres Ex genaustens unter die Lupe. Für ihn läuft es besser denn je: toller Job, Strand und neue Freundin. Resultat ihrer Neugier sind so einige Frustkilos und noch mehr Verzweiflung. Angestoßen durch einen rührenden Brief ihres Opas, versucht Maribelle ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Dabei entdeckt sie regelmäßig gelbe Abreißzettel, die an der Wand der Chocolaterie ihrer Freundin Odette hängen. »Nimm Dir, was Du brauchst!«, heißt es darauf. Maribelle ist ganz entzückt und beschließt, vor allem »LIEBE« für sich mitzunehmen. Als sie dann beim Joggen mit einem attraktiven Fremden zusammenprallt, scheint das Glück wieder auf ihrer Seite zu sein. Oder etwa doch nicht?
Hier möchte ich selbst gern ergänzen, dass das Buch zur Vorweihnachtszeit spielt. Wer traditionell erst ab Totensonntag etwas mit Weihnachten am
Hut haben möchte, sollte das meiner Meinung nach wissen.

Danke an Melanie für das Rezensionsexemplar. Das beeinflusst nicht meine Meinung.

Autorin: Melanie Kalla
360 Seiten
Taschenbuch 14,99€

Cover

Das Cover finde ich sehr schön. Ich mag, dass es komplett aus dem Mainstream herausfällt und es hat irgendwie etwas hyggeliges. Auch die Farben finde ich schön lebendig. Allerdings hätte ich mir zumindest kleine Hinweise darauf gewünscht, dass es zur Weihnachtszeit spielt. Ich kenne zwar die Gründe, aus denen man sich dagegen entschieden hat, aber ich hätte das gern auch auf dem Cover gesehen, zumindest in Form von einer Lichterkette, Schnee oder einem kleinen Weihnachtsbaum vor den Häusern. So wirkt es nämlich sehr sommerlich, was in die Irre führen könnte.

Meine Meinung

ZuckerSchockVerliebt hat mir gut gefallen. Man sollte allerdings auf Kitsch stehen, um das Buch zu mögen. Es wird vor allem zu Beginn schon mit einigen Klischees gearbeitet. Ich persönlich mag das zwischendurch ganz gerne, aber es ist ja nicht jedermanns Sache. Das Denken der Protagonistin ändert sich im Verlauf des Buchs jedoch und dadurch auch die Art und Weise der Erzählung, die immer tiefer geht.

Ich fand Maribelle als Figur sehr interessant. Ich konnte sie in ihren Gedanken teilweise sehr gut verstehen und fand es schön, dass das Thema Selbstzweifel im Buch aufgearbeitet wurde. Maribelle hat sehr viel an sich selbst kritisiert – das kennt wohl jeder. Ich fand es nur sehr schade, dass sie im Buch sehr lange einfach versucht hat, sich zu verändern anstatt zu akzeptieren, wie sie ist und zu lernen damit umzugehen. Zumal an ihr absolut nichts falsch war – niemand ist gezwungen Sport zu treiben und kohlenhydratarm zu essen. Ich muss zugeben, dass ich ihre Wehleidigkeit ein klein wenig nervig fand. Dafür fand ich ihre Entwicklung dann auch umso schöner.

Eine richtig tolle Idee fand ich den Abreißzettel. Dort konnte man sich immer einen Begriff abreißen und vor allem der „Zauber“ hat es mir angetan. Ich fand es sehr schön, wie sich Maribelles Entwicklung auch in ihrer Wahl der Begriffe widergespiegelt hat.

Der Schreibstil hat mich nicht ganz so überzeugt. Was mich gestört hat, war die Darstellung der Gedanken der Protagonistin. Da wurden immer Anführungsstriche gesetzt, als würde sie das alles laut sagen. Aus anderen Romanen kenne ich das nur, dass so Gedankenstränge kursiv hervorgehoben werden und das finde ich tatsächlich auch weniger verwirrend. So hat es mich irgendwie häufiger irritiert und ich hab so manche Stelle doppelt gelesen, weil ich nicht sicher war, ob sie das nun laut gesagt hat oder nicht.

Vor allem zu Beginn war abgesehen von den Gedanken auch recht wenig wörtliche Rede. Es wurde eher erzählt, was so beredet wurde, aber das Gespräch an sich bekam man häufig nicht so wirklich mit. Das hat es ein wenig distanzierter wirken lassen, was ich schade fand.

Ich fand vor allem das Ende aber nochmal sehr gelungen. Ich habe nochmal so richtig gelacht, aber auch Tränen in den Augen gehabt. Da war nochmal alles an Gefühlen dabei. Toll fand ich auch, dass wir einige der Rezepte dort wiederfinden.

Alles in allem ist das Buch ein gelungenes Debüt, das man durchaus lesen kann! Mich persönlich haben aber ein paar Kleinigkeiten gestört, sodass ich mich nicht ganz in die Geschichte fallen lassen konnte.

Daher von mir 3,5 Sterne