Unsere Zukunft flirrt am Horizont

Inhalt

Simon, Lia und Marcin haben absolut nichts gemeinsam. Davon sind die drei überzeugt. Na ja, außer, dass sie alle in derselben Einrichtung Sozialstunden ableisten müssen. Denn jeder von ihnen hat schweren Mist gebaut. Und jeder von ihnen hat auch noch eine Menge Mist im Gepäck. Von außen sind ihre Rollen klar: das bei allen in der Schule beliebte hübsche Mädchen, der unauffällige Typ, der kein Wässerchen trübt und der ultracoole Kerl, der sicher was Heftiges verbrochen hat. Doch wenn die drei im Laufe der nächsten Monate eines von- und miteinander lernen, dann, dass keine Geschichte so einfach ist, wie sie von außen scheint. Und dass, nur wenn man sehr genau hinsieht, so etwas wie wahre Freundschaft – oder gar Liebe – entstehen kann.

Danke an den cbt Verlag für das Rezensionsexemplar. Das beeinflusst nicht meine Meinung.

Autorin: Adriana Popescu
Taschenbuch 13,-€
544 Seiten

Cover

Das Cover mag ich wieder sehr gerne. Es hat ein tolles Foto, das eine super schöne Stimmung vermittelt. Ich mag außerdem die Schriftart wirklich gerne. Ich finde auch die Farbe vom Buchrücken – ein Korallton – super schön.

Meine Meinung

Nachdem mich bisher alle Bücher von Adriana überzeugen konnten, habe ich mich riesig auf ihr neues Jugendbuch gefreut. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Im Buch leisten drei Jugendliche ihre Strafarbeiten in einem Seniorenheim ab.

Von Seite 1 an habe ich die Geschichte geliebt. Schon der Anfang war total emotional und auch schmerzhaft. Ich konnte so gut mit dem Protagonisten fühlen und hatte fast selbst schon ein schlechtes Gewissen. Es tat so weh, diese Szene zu lesen. Und das war total gut, weil es einfach zeigt, wie beschissen solche Aktionen sind. Damit leistet das Buch auch einen wichtigen Teil dafür, zu zeigen, dass Vandalismus und Zerstörung aus Spaß nicht „cool“ sind, sondern absolut uncool.

Das Buch ist aus 3 Perspektiven erzählt und nach und nach kam man dahinter, was die anderen beiden Figuren getan haben, um die Sozialstunden leisten zu müssen. Ich fand das Zusammenspiel der Protagonisten total interessant. Sie waren sich total fremd und haben eigentlich kein Interesse an einer Freundschaft gehabt und doch hat die Arbeit sie zusammen gebracht.

Das Buch war unheimlich emotional. Es gab immer wieder kleinere Szenen, die einen gerührt oder auch traurig gemacht haben. Ich denke an Momente, wie das Gespräch mit dem älteren Herrn, der seinen neuen Freund verloren hat. Es war so eine kleine Erzählung und doch hatte sie so viel Gefühl und hat mich zu Tränen gerührt.

Das Buch hatte schon eine gewisse Schwere. Keiner der Jugendlichen hatte es leicht und es war immer wieder hart zu sehen, welche Päckchen sie mit sich herumtragen müssen. Für mich kam in der Mitte zwischendurch eine gewisse Länge auf, in der lange nur über die traurigen Situationen der Protagonisten geschrieben wurde, die Handlung selbst aber kaum voranging.

Abgesehen davon habe ich keine Kritikpunkte und fand das Buch wirklich toll. Man muss sich schon ein dickes Fell dafür anlegen, wenn man das Buch emotional gut überstehen möchte, aber genau solche Bücher sind so selten und qualitativ großartig! Für mich waren es im Buch vor allem die kleinen Momente und Gespräche, die die Geschichte ausgemacht haben. Das Ende war auch nochmal besonders authentisch!

Daher von mir 4,5 Sterne